Projektbeispiel:

Schwimmhalle des „Sportzentrums am Taurastein“

Das neue Schwimmbad ergänzt das Sport- und Freizeitangebot in Burgstädt (Bilder: ABS Burgstädt / Sachsen Verwaltungs GmbH).
Die Geschichte des Taurasteins

Einer sächsischen Heimatsage nach lebte in vergangenen Zeiten eine junge, schöne Nixe in einem Teich neben dem Taurastein, gelegen am Weg zwischen Taura und Burgstädt. Der Legende nach wurde die Nixe häufig auf Tanzveranstaltungen in den umliegenden Dörfern Burgstädts gesehen, wo sie von den anwesenden Burschen umgarnt wurde, bis sie eines Tages unter ungeklärten Umständen spurlos verschwand. Im Anklang an die Sage wurde in den Jahren 1912 und 1913 im Wettinhain in Burgstädt ein Wasserturm gebaut, der Taurasteinturm, der heute als ein Wahrzeichen der Stadt gilt. 

Beauftragte Leistungsschwerpunkte:
Strategische BeratungAusschreibungsmanagement

Öffentlicher Auftraggeber:
Stadt Burgstädt/Sachsen

Brutto-Grundfläche (BGF):
45.500 m²

Leistungsumfang der VBD:
Erstellung der vorläufigen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, Ausschreibungsmanagement, Gesamt-redaktion der Vergabeunterlagen und Erstellung der allgemeinen und wirtschaftlichen Teile, wirtschaftliche Auswertung der Angebote, abschließende Wirtschaftlichkeits-untersuchung und Begleitung des Genehmigungsverfahrens bei der zuständigen Kommunalaufsicht

Besonderheiten:
Vergabeunterlagen enthielten detaillierte Bauleistungsbeschreibung, Einmalzahlung in Höhe von 4,5 Mio. € reduziert Zahlungen in der Endfinanzierung


Thomas Schubert

Ihr Ansprechpartner:
Herr Thomas Schubert
030.28 52 98 - 20
E-Mail

 
 
Das Schwimmbad mit Schwimm-, Nichtschwimmer- und Planschbecken
Das Schwimmbad mit Schwimm-, Nichtschwimmer- und Planschbecken
Saunabar
Saunabar
 
 

Eine Stadt auf dem Trockenen

Trotz dieser historisch gewachsenen Nähe zum Wasser verlor Burgstädt in den 1980er Jahren seine einzige Badestelle im gesamten Stadtgebiet, als das Freibad der mittelsächsischen Kleinstadt seine Pforten schloss.

Fortan sah man sich in Burgstädt und Umgebung der Schwierigkeit gegenüber, zum Schwimmen auf die benachbarten Landkreise auszuweichen, da es im gesamten Landkreis Mittweida kein Hallenbad gab. Auch der örtliche Schwimmunterricht litt darunter, doch trotz des klar erkennbaren Bedarfs mussten die Burgstädter mehr als 20 Jahre auf den Neubau eines Schwimmbades in ihrer Stadt warten.

Dass dieses Vorhaben schließlich doch noch realisiert werden konnte, ist vor allen Dingen Michael Eulitz zu verdanken, dem Kämmerer der Stadt Burgstädt. Pläne zum Neubau einer Schwimmhalle existierten zwar schon seit geraumer Zeit, scheiterten jedoch immer wieder an der angespannten Haushaltssituation der Stadt. So war der Bau als Erweiterung des zwischen 2002 und 2006 gebauten „Sportzentrums am Taurastein“ vorgesehen und sollte das Ensemble, bestehend aus einer Dreifeldhalle und einem Zwischenbau samt Sportbar, komplettieren. Letzterer wurde als Verbindungsbau zwischen der Sport- und der Schwimmhalle geplant und sollte das spätere Foyer des Gesamtkomplexes beherbergen.

Um die Probleme hinsichtlich der Finanzierung des Projektes zu überwinden, bemühte sich die Stadt Burgstädt bereits seit mehreren Jahren um Fördermittel, in der Hoffnung, den geplanten Neubau damit in die Wege leiten zu können. Obwohl der Beantragung umfangreiche Planungsarbeiten zugrunde lagen, blieben die erhofften Fördermittel aus. 

 

Entscheidender Impuls auf einer IHK-Tagung

Auf einer Veranstaltung der IHK im Herbst 2006 in Chemnitz, an der auch ein Vertreter der VBD Beratungsgesellschaft mbH teilnahm, berichtete Herr Eulitz von den Problemen bei der Umsetzung des Neubaus einer Schwimmhalle in Burgstädt über die sich aus dieser Begegnung entwickelnden Gespräche zwischen Herrn Eulitz und der VBD reifte nach und nach die Idee der Umsetzung des Erweiterungsbaus des „Sportzentrums am Taurastein“ im Rahmen eines PPP-Modells heran.

Als ersten Schritt wurde November 2006 die VBD mit der Erarbeitung einer Wirtschaftlichkeitsstudie beauftragt, welche die möglichen Vorteile der Umsetzung des Neubaus der Schwimmhalle in Burgstädt im Rahmen einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft gegenüber einer konventionellen Realisierung prüfen sollte. Im Ergebnis der Studie zeigte sich, dass der Neubau der Schwimmhalle durch die Einbindung von Eigenmitteln der Stadt Burgstädt und Mitteln aus dem KfW-Programm 148 realisierbar war und Kostenvorteile von ca. 13 % gegenüber dem konventionellen Eigenbau erwarten ließ.

Ausgehend von den Ergebnissen der Wirtschaftlichkeitsstudie beschloss der Rat der Stadt Burgstädt, das Projekt zum Neubau der Schwimmhalle als ÖPP-Modell im Januar 2007 europaweit auszuschreiben und die VBD mit dem Ausschreibungsmanagement und der Vertragsgestaltung zu beauftragen. Als Betreiber der Schwimmhalle war die ABS Burgstädt/Sachsen Verwaltungs GmbH, eine hundertprozentigen Tochter der kommunalen Wohnungsgesellschaft der Stadt, vorgesehen.

Im Rahmen des mehrstufigen Ausschreibungsverfahrens wurden zum Abgabetermin im Mai 2007 Angebote von insgesamt drei Bietern eingereicht. Nach mehreren Verhandlungsrunden und der damit verbundenen Angebotsoptimierung konnte sich am Ende die Industriebau Wernigerode GmbH durchsetzen, die das wirtschaftlichste Angebot einreichte. Die abschließende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der VBD konstatierte einen wirtschaftlichen Vorteil von 13,65 % des ÖPP-Modells gegenüber einem Eigenbau der Schwimmhalle. Die Ergebnisse der abschließenden Wirtschaftlichkeitsstudie wurden der Stadtratsversammlung am 18.06.2017 vorgelegt, die dem Projekt den Zuschlag im Rahmen eines ÖPP-Inhabermodells ohne Objektgesellschaft erteilte. Nachdem auch die zuständige Rechtsaufsicht des damaligen Landkreises Mittweida ihre Zustimmung erteilte, war der Weg frei das Projekt und damit für den ersten Spatenstich, der bereits Ende September 2007 erfolgen konnte.

Die zwei neuen Bowlingbahnen
Die zwei neuen Bowlingbahnen
Saunagarten mit Erdsauna
Saunagarten mit Erdsauna
 
 
 

Vorreiter für ÖPP im Freistaat Sachsen

Im Rahmen der ÖPP-Realisierung konnte die Bauzeit von den im Rahmen einer konventionellen Beschaffungsmethode geplanten 18 Monaten erheblich reduziert werden. Nach nur 13 Monaten Bauzeit konnte die Schwimmhalle am 01.11.2007 fertiggestellt und der Öffentlichkeit am 29.11.2007 übergeben werden. Seither können sich die Besucher des gesamten Angebotsspektrums des „Sportzentrums am Taurastein“ samt Saunagarten, Rutsche und Rundkamin mit Sitzecke erfreuen.

Ein Jahr nach der Eröffnung konnte im Jahr 2008 ein erstes Fazit hinsichtlich des Neubaus der Schwimmhalle als Teil des „Sportzentrums am Taurastein“ gezogen werden: das Konzept der Stadtverwaltung war aufgegangen, die Besucherzahlen übertrafen die Erwartungen und die Stadt hatte eine neue attraktive Freizeiteinrichtung mehr.

Mit dem Drei-Phasen-ÖPP-Modell „Planen-Bauen-Finanzieren“ wurde die Voraussetzung für einen stabilen kommunalen Betrieb des „Sportzentrums am Taurastein“ durch die städtische ABS Burgstädt/Sachsen Verwaltungs GmbH geschaffen. Seit 2016 betreut die ABS nicht nur das Sportzentrum in Burgstädt, sondern auch das Freibad in Penig.

AWU:

  • Ausschreibung aufgrund einer Genehmigungsplanung, Wartung der technischen Anlagen, die Finanzierung in der Bauphase sowie eine 10jährige Endfinanzierung

Neubau der Schwimmhalle für das Sportzentrum „Am Taurastein“:

  • Sport- und Spaßbecken
  • Saunabereich (Saunagarten mit Duschen aus Natursteinen), Solarium, Saunabar mit Kamin und Sitzecke
  • Bowlingbahn (2)
  • Rundkamin
  • Außenbecken
  • 25 m-Becken
  • 60 m lange Rutsche
  • 170 m² Nichtschwimmerbecken mit Sprudelliegen, Massagedüsen
  • Plantsch-Oase
  • Gastronomische Betreuung
 
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