Bericht vom „Projektbesuch“ in Northeim

09.10.2014

Bericht vom „Projektbesuch“ in Northeim

Besichtigung des sanierten Gymnasiums „Corvinianum“

Einer guten Tradition folgend, setzte die VBD Beratungsgesellschaft für Behörden mbH die Veranstaltungsreihe „Projektbesuche“ am 9.10.2014 im Gymnasium Corvinianum in Northeim fort. Nach dem 2014 bereits zwei Kitas in Gerolstein und Stockstadt und die Feuerwehrhauptwache in Celle besichtigt wurden, nun also eine Schule. Während dem es sich bei den bisherigen Projekten immer um Neubauten gehandelt hat, wurde das Gymnasium Corvinianum bei laufendem Betrieb in 15 Monaten (03/2011 bis 05/2012) saniert, umgebaut und erweitert. Seit 2012 befindet es sich in der Betriebsphase. Zeit genug, um auf die Ergebnisse dieser Investition zurück zu schauen. 

Groß war das Interesse an dieser Veranstaltung und nicht ohne Stolz auf dieses gelungene ÖPP-Projekt begrüßte Herr Jörg Richert, Leiter des Fachbereiches „Zentrale Dienste und Schulen“ die Gäste. Nach der Übernahme der Trägerschaft für das Gymnasium im Jahre 2010 durch den Landkreis, entschloss sich dieser, das Gymnasium im Rahmen eines ÖPP-Modells sanieren, erweitern und instandhalten zu lassen. Eine Herausforderung stellten dabei nicht nur die Vorgaben des Innenministeriums in Niedersachsen hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Mittel sondern auch die Baudurchführung bei laufendem Betrieb dar. Dies war sicherlich auch ein Grund für das rege Interesse an diesem Projektbesuch. Funktioniert ÖPP auch bei Umbau und Sanierung? 

Begeisternd und eindrucksvoll schildert der Schulleiter des Gymnasiums, Herr Christoph Dönges, seine Erfahrungen während dieser Investitionsmaßnahme. So wusste er eingangs gar nicht, wie dieses Beschaffungsmodell funktioniert und den Schulbetrieb tangieren wird. Umso überraschter war er, dass sich das Büro des Bauleiters direkt neben den Lehrerzimmern befand und die Lehrer ständig über den aktuellen Bauablauf informiert waren. Der Bauablaufplan hing im Lehrerzimmer aus. Es wurde zur Selbstverständlichkeit, dass sich Bauleitung und Lehrerkollegium hinsichtlich wichtiger Termine, z. B. der Abiturprüfungen für die 7-zügige Abiturstufe abstimmten und die Bauarbeiten weitestgehend darauf abgestimmt wurden. Das P des ÖPP-Modells, nämlich die Partnerschaft, wurde bei diesem Vorhaben mit Leben erfüllt, so dass das Vorhaben so wie geplant und unter Einhaltung aller für den Schulbetrieb wichtigen Termine umgesetzt werden konnte. 

Der Beginn der Betriebsphase bedeutete für das Lehrerkollegium eine kurze Umstellung. Die gewohnten Ansprechpartner der Verwaltung waren ersetzt durch die Verantwortlichen der BAM Deutschland AG. Schnell hatte man sich daran gewöhnt, dass Probleme erkannt und vertragsgemäß abgestellt werden. 

Die ganzheitliche Herangehensweise eines Anbieters an kommunale Hochbauprojekte, d. h. Planen, Bauen und Betreiben aus einer Hand, wurde von Herrn Guido Reinke, dem Projektleiter der BAM Deutschland AG, fachlich versiert vorgetragen. Beispiele, wie durch die Verschiebung von notwendigen Sanierungsarbeiten in die Betriebsphase der Einhaltung des vorgegebenen Finanzrahmens Rechnung getragen werden konnte, veranschaulichte die Vorteile des gewählten Ausschreibungsverfahrens. 

Praxisnahes Hintergrundwisse vermittelte der geschäftsführende Gesellschafter der VBD Beratungsgesellschaft für Behörden mbHHerr Thomas Schubert, in seinem Vortrag über Lösungsansätze für Kosten- und Terminsicherheit im öffentlichen Hochbau. Nach der Ursachensuche für Kostensteigerungen zielte sein Vortrag auf Lösungsansätze ab, die die ganzheitlich Betrachtung eines Projektes bietet. Er beleuchtete dabei u. a. die Empfehlungen der VBD, die Planungs- und Bauverantwortung auf der Grundlage einer funktionalen Bauleistungsbeschreibung in eine Hand zu legen und erläuterte die Vorteile des Verhandlungsverfahrens, welches sich für solche Vorhaben als akzeptiertes Regelverfahren durchgesetzt hat. 

Obwohl an diesem Tag von den Vortragenden herausgearbeitet worden ist, dass ÖPP kein Finanzierungs- sondern ein Beschaffungsmodell ist, muss eine Investition, egal wie sie umgesetzt werden soll, finanzierbar sein. Daran knüpft der Vortrag von Herrn Edmund Rohde über die Förderkompetenz der NBank an. Er weist insbesondere auf die bisherige Förderung in der Verkehrsinfrastruktur, im Straßenverkehrsnetz und im Breitbandausbau hin und gibt einen Ausblick auf die geplante Förderung von ÖPP-Beratungsleistungen. 

Zum Höhepunkt eines jeden Projektbesuchs gehört die Besichtigung. Engagiert und zufrieden mit dem Ergebnis, aber auch kritisch in den Details, führt Herr Dönges die Teilnehmer durch „sein“ Gymnasium. Nachhaltig in Erinnerung wird den Gästen der sehr wirtschaftliche Umgang mit den zur Verfügung gestandenen finanziellen Ressourcen bleiben. Es muss nicht alles neu angeschafft werden. Die Möglichkeiten der Nutzer, auch im Bauprozess auf zusätzliche Optimierungen Einfluss zu nehmen, wurden an praktischen Beispielen anschaulich vermittelt. 

Die Veranstaltungsreihe „Projektbesuche“ der VBD für Vertreter der öffentlichen Hand wird auch im Jahr 2015 fortgesetzt.

 
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